Museumleiterin Dr. Kristina Nowak-Klimscha erinnert sich: „Zu Beginn der Ausstellungsplanungen im Jahr 2016 gab es die „Fridays for Future“-Bewegung noch gar nicht.“ Umso aktueller ist die Ausstellung derzeit und die Stichworte Klimawandel und Klimaschutz sind in den Köpfen der Menschen und in den Medien präsent. Das rege Interesse spürt das Museumsteam natürlich auch. „Schulklassen aller Altersstufen besuchen uns, bei den thematisch abgestimmten Vorträgen tragen wir weitere Stühle in den bereits vollbesetzten Saal und die öffentlichen Führungen einmal im Monat werden sehr gut angenommen. Wir freuen uns sehr über den großen Zuspruch unserer Gäste.“, so die Museumsleiterin weiter.
Kaltzeiten, Warmzeiten, Klimawandel - das sind Stichworte, die gerade heute nichts an ihrer Aktualität und Faszination verloren haben. Das Museum Nienburg vergleicht in der aktuellen Sonderausstellung den natürlichen Wechsel von Kalt- zu Warmzeiten mit dem Klimawandel unserer Zeit. In den letzten Jahrhunderttausenden war es mehrfach „warm" und „kalt" in der Mittelweserregion. Tiere wie das Mammut oder das Wollnashorn bevölkerten in der letzten Kaltzeit die Landschaft. Vor rund 14.000 Jahren änderte sich das Klima dramatisch; Wälder entstanden, wo bis dahin Steppe gewesen war. Doch wie passten sich Tiere und Menschen der sich verändernden Lebenswelt an? Welche Tiere starben aus? Diese und andere Fragen beantwortet der erste Teil der Sonderausstellung.
Der zweite Teil der Ausstellung befasst sich mit dem anthropogenen, dem menschengemachten, Klimawandel. Seit der Industrialisierung erhöhte sich der menschengemachte C02-Anteil in der Luft deutlich messbar. Schon im 19. Jahrhundert wurden Theorien über den Treibhauseffekt aufgestellt und auch bereits experimentell bewiesen. Seit den 1970er Jahren herrscht in der Wissenschaft Einigkeit darüber, dass der Mensch für den derzeitigen Klimawandel verantwortlich ist. Politik und Wirtschaft reagierten aber lange Zeit kaum auf die Warnungen der Klimatologen.
Zur Sonderausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen und öffentlichen Führungen.
Vorträge zur Sonderausstellung:
„DER KLIMAWANDEL – UNSERE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG“
Vortrag von Prof. Dr. Peter Lemke, Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven und Institut für Umweltphysik, Universität Bremen, am Donnerstag, 05. März 2020, um 18.00 Uhr im Quaet-Faslem-Haus, Leinstr. 4
„VOM KLIMASCHOCK ZUM KLIMACHECK – SCHRITTE FÜR EINE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG“
Vortrag von Sandra Dietrich, RENN.nord - Regionale Netzstellen – Nachhaltigkeitsstrategien, Klima-schutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH, am Donnerstag, 30. Juli 2020, um 18.00 Uhr im Quaet-Faslem-Haus, Leinstr. 4.
Der Klimawandel ist spätestens seit der Fridays for Future-Bewegung in der Gesellschaft angekommen: ob als Gefahr, Chance oder Schritt zur großen Transformation. In den Medien überschlagen sich die Nachrichten und Forderungen nach mehr Klimaschutz. Sandra Dietrich gibt in diesem Vortrag einen Überblick über die Themen Klimawandel und Klimaschutz. Wie wird darüber berichtet? Was kann jeder Einzelne daraus für Schlüsse ziehen? Sie zeigt Möglichkeiten auf, wie wir auf unserem Planeten nachhaltiger leben können.
„JEDES HALBE GRAD IST WICHTIG“
Vortrag von Prof. Dr. Daniela Jacob, Direktorin des Climate Service Center Germany (GERICS) des Helmholtz-Zentrums Geesthacht, Gastprofessorin an der Leuphana Universität Lüneburg, Fakultät für Nachhaltigkeit, am Donnerstag, 27. August 2020 um 18 Uhr im Quaet-Faslem-Haus, Leinstr. 4.
Im Vortrag wird der Inhalt des IPCC Special Report „Global Warming of 1.5°C“ vorgestellt sowie Hintergründe zum politischen Verfahren erläutert. Weiterhin werden notwendige Schlussfolgerungen zur Umsetzung und Verfahren für eine CO2-arme Gesellschaft diskutiert.
Information zu Führungsangeboten:
Zum Rahmenprogramm der Sonderausstellung gehören öffentliche sowie privat buchbare Führungen. Aufgrund der derzeit geltenden Verordnungen zu Mindestabständen zwischen Personen und der daraus folgenden maximalen Personenanzahl im Sonderausstellungsraum müssen wir leider auf dieses Angebot verzichten. Wir hoffen, dass die kommende Sonderausstellung dann wieder um diesen Programmpunkt bereichert werden kann.
Wir bedanken uns für die Unterstützung bei: