Eröffnung am Mittwoch, dem 28.07.2010, um 18:00 Uhr im Fresenhof, Leinstraße 48. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Museumsvereins, Heinrich Sieling, wird der Historiker Thorsten Neubert-Preine, M. A., in die Ausstellung einführen. Die Ausstellung kann zu den bekannten Öffnungszeiten bis zum 17. Oktober 2010 besichtigt werden.
Im Rahmen der Ausstellung hält Frank Thomas Gatter, Leiter des Stadt- und Kreisarchivs Nienburg einen Vortrag mit dem Titel „Helleres Licht auf unserem Wege durch den Lauf der Zeit" - Heinrich Gade: Eine Neubewertung zum 100. Todestag des Nienburger Chronisten.
Der Vortrag findet am Dienstag, 7. September 2010, um 18:00 Uhr in der Ausstellung im Fritz-Heller-Saal des Fresenhofes, Leinstraße 48, statt.
Noch heute gucken viele Heimatforscher im „Gade" nach, wenn es um historische Angelegenheiten der Stadt Nienburg oder anderer Orte in den Grafschaften Hoya wie auch Diepholz geht. Durch sein Zeichentalent hat er uns viele Bildnisse regionaler Kirchen hinterlassen.
Das Museum nimmt den 100. Todestag von Heinrich Gade zum Anlass, ihn in einer Ausstellung zu würdigen. Gezeigt werden Originale aus dem Nachlass Heinrich Gades, die aus den Archiven von Stadt- und Landkreis Nienburg, der Hoya-Diepholz'schen Landschaft sowie dem Museum Nienburg stammen. Der Historiker Thorsten Neubert-Preine aus Bomlitz, mit einem Forschungsvorhaben von der Hoya-Diepholz´schen Landschaft zu Heinrich Gade beauftragt, kann bereits erste Ergebnisse vorstellen.
Heinrich Gade, 1816 in Liebenau geboren, wollte schon früh Lehrer werden und es gelang ihm, trotz mancher Hindernisse, diesen Wunschberuf zu erlernen und 44 Jahre auszuüben. Er legte zeitlebens eine Schaffenskraft an den Tag, die noch heute staunend macht. So arbeitete er zeitweise an drei Schulen in Nienburg parallel und gab 60 Stunden pro Woche Unterricht. Daneben fand er noch Zeit, die Geschichte seiner Heimat zu erforschen und Bücher darüber zu verfassen. Dabei nutzte er auch seine Zeichenleidenschaft, um u. a. Bildnisse der regionalen Kirchen zu erstellen. Im hohen Alter von 85 Jahren veröffentlichte er noch sein bekanntestes, zweibändiges Werk über die Geschichte der Ortschaften in den Grafschaften Hoya und Diepholz. Auch danach sammelte er weiter Material und machte sich Notizen, doch blieben viele geplante Bücher letztlich unveröffentlicht.
Noch zu Lebzeiten vermachte er der Stadt Nienburg seine umfangreiche Bibliothek und legte damit den Grundstein für die Bibliothek unseres Museums. Auch seine Sammlungen historischer Dokumente und seine unveröffentlichten Manuskripte fanden den Weg in die Archive von Nienburg.
Vor 100 Jahren starb Heinrich Gade am 7. September 1910 kurz vor seinem 94. Geburtstag.