Die Ausstellung wird am Sonntag, 27. Juni 2010, um 11.30 im Zeichensaal des Quaet-Faslem-Hauses eröffnet und kann zu den bekannten Öffnungszeiten bis zum 19. September besichtigt werden.
Porträts des 1802 in Nienburg geborenen Malers G. L. Steinike sind für das Museum Nienburg Quellen von großer historischer Bedeutung. Das nebenstehende Bildnis, das um 1835 entstand, zeigt den bekannten Nienburger Kaufmann Everhard Uhrlaub. Viele Steinike-Bilder gelangten durch Schenkung von Privatpersonen in den Besitz des Museums. Der weitaus größere Teil der Bilder hängt bis heute in den Wohnstuben Nienburger und Hannoverscher Bürger. Das Museum Nienburg plant ab 27. Juni eine Ausstellung mit Werken von Georg Ludwig Steinike und bittet dafür jetzt unter Tel. (05021) 12461 oder E-Mail info@museum-nienburg.de um Leihgaben und Informationen.
„ Unser Museumsassistent Volker Rohner hat schon mit der Sichtung unseres Bestandes begonnen", berichtete Museumsleiter Dr. Eilert Ommen, „doch wir vermuten, dass da oder dort noch - vielleicht auch unerkannt - ein 'Steinike' zu Hause hängt". Gerne würde das Museum auf solche private Leihgaben zurückgreifen. Ebenfalls freue man sich, dass der Landschaftsverband Weser-Hunte e. V. und der Lions-Club Nienburg bei der Restaurierung von beschädigten Porträts des Künstlers geholfen haben!
Steinike wurde am 8. Oktober 1802 in Nienburg in der heutigen Georgstraße als Sohn des Kaufmanns und Senators Steinike geboren. Schon in der Jugend zeigte Georg eine besondere Begabung für die Zeichenkunst, sodass sein Vater sich entschloss, ihn weiter ausbilden zu lassen; er schickte ihn deshalb für einige Zeit nach Hannover. Seit 1824 gab er in Nienburg Privatunterricht im Zeichnen und in Musik. Auch Heinrich Gade zählte um 1830 zu seinen Zeichenschülern. Der Senator und Baurat Quaet-Faslem berief ihn 1831 als „Lehrer für freie Handzeichnung in Figuren und Dekoration" an die von ihm gegründete „Nienburger Realschule".
1837 verlegte Steinike seinen Wohnsitz wieder nach Hannover. In der Residenzstadt fand er einen größeren Kundenkreis für Auftragsgemälde, mit denen er seinen Lebensunterhalt bestritt. 1855 kehrte er nach Nienburg zurück und erhielt eine Anstellung als Zeichenlehrer an der Königlichen Baugewerkschule.