Der Biedermeiergarten am Quaet-Faslem-Haus
Leinstraße 4
31582 Nienburg
Telefon: (0 50 21) 9 16 58 06
Das Quaet-Faslem-Haus erstrahlt seit 1995 in der ursprünglichen Farbgebung. So hatte sie Emanuel Bruno Quaet-Faslem, Königlicher Baurat von Hannover, für sein 1821 erbautes Haus gewählt. Im Inneren des Hauses machen nach der Modernisierung im selben Jahr die Stube, das Schlafzimmer, das Ess- und das Musikzimmer sowie der Zeichensaal des Hausherrn die Wohnkultur der damaligen Zeit erlebbar. Jetzt fehlte zum harmonischen Gesamtbild nur noch ein „nach historischem Vorbild" gestalteter Garten.
Im Jahre 2001 wurde mit Dr. Eberhard Pühl aus Westerstede ein Gartenhistoriker gefunden, dessen Planung dann 2002 umgesetzt wurde. Pühl konnte sich in seinem Entwurf auf Ergebnisse einer Grabung aus dem Jahre 2000 stützen, die im Gartenbereich Wege und Beete des ursprünglichen Gartens nachweisen konnten. So wurde ein Rundweg rekonstruiert, ein rundes und mehrere verschieden große, ovale Beete angelegt. Bereits vorhandene Bäume wie Mammutbaum, Linden und Apfelbaum wurden durch Maulbeerbaum, Ginko und Amberbaum ergänzt, so dass sie als Randpflanzungen dem Garten einen optischen Rahmen geben.
Für die Bepflanzung der Beete wurden Pflanzen ausgewählt, die ganzjährig ein harmonisches Bild abgeben. Im zeitigen Frühjahr bringen Tulpen, Narzissen und Vergissmeinnicht erste Farbe in die Beete. Üppige Rosenbeete mit Hochstämmen, Beet- und Strauchrosen schmücken in Verbindung mit duftendem Lavendel den sommerlichen Garten. Fuchsien in verschiedenen Farbstellungen zieren weitere Beete inmitten der gepflegten Rasenflächen.
Auf der Terrasse ziehen in der warmen Jahreszeit Palmen in großen Kübeln die Blicke auf sich. In den Randbereichen an der den Garten umgebenden Steinmauer bereichern Hortensien, Funkien, Levkojen, Phlox und Astern auch im Herbst den Garten durch ihre unterschiedlichen Wuchsformen und ihre Farbenpracht. Steinbrunnen und Steinsäule und die schmiedeeiserne Sonnenuhr fügen sich ebenso in das Bild, wie moderne Wegbeleuchtung und wohlgeformte Holzbänke, die zum Verweilen einladen. So kann man sich Elisabeth Quaet-Faslem, der Urenkelin von Emanuel Quaet-Faslems anschließen, die anlässlich der Einweihung des neu erschaffenen Gartens sagte: „Herrlich, er ist wunderschön geworden."
Regina Nürge-Krug, Nienburg, 2008.