Das Kloster Loccum wird auch Thema des Vortrags im Museum Nienburg sein.© Kloster LoccumIm Mittelpunkt des Abendvortrags stehen die Zisterzienserklöster im Norden Deutschlands und ihr Umgang mit den Umbrüchen der Reformation. Luthers Kritik am Mönchtum löste unter Nonnen und Mönchen eine Welle von Klosteraustritten aus. Unter den Bauernaufständen 1524/25 mussten viele Abteien aufgelöst werden. Protestantisch gewordene Landesherren gingen dazu über, Klöster aufzuheben, den klösterlichen Besitz einzuziehen und gründeten daraus, wie Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel, einen Klosterfonds, mit dem die Neuordnung des Bildungswesens finanziert wurde. Viele Zisterzienserklöster (z.B. Loccum, Riddagshausen, Michaelstein) wurden zu Klosterschulen umgewandelt und blieben i.d.R. so in den welfischen Territorien zumindest in der Bausubstanz erhalten. Doch nehmen die ehemaligen Abteien in der Folgezeit eine recht unterschiedliche Entwicklung wahr.
Der Referent Simon Sosnitza ist ein ausgewiesener Experte zur Geschichte des Zisterzienserordens. Jahrelang hat er zur Geschichte des Klosters Loccum geforscht. Derzeit leitet er das Museum des Klosters Michaelstein in Blankenburg/Harz, das zur Kulturstiftung Sachsen-Anhalt gehört. Er nimmt die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise durch die Schicksalswege der Zisterzienserklöster.